- strategische Familie
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industriẹlle Famili|e, loser Verbund von rechtlich selbstständigen Unternehmen, die durch Liefer- und Kreditbeziehungen (bis zu 60 % der Umsätze werden zwischen den Firmen der strategischen Familie abgewickelt), gegenseitigen Informationsaustausch, personelle Verflechtungen, wechselseitige Kapitalbeteiligungen und Zusammenarbeit auf zahlreichen Geschäftsfeldern (z. B. Forschung und Entwicklung, Erschließung von Auslandsmärkten) eine Gruppengemeinsamkeit entwickeln. Im Gegensatz zum Konzern besteht keine einheitliche Leitung und keine kapitalmäßige Unterordnung aufgrund von Mehrheitsbeteiligungen. Bekannt sind v. a. die japanischen strategischen Familien (Keiretsu). Solche Gruppen von Unternehmen verschiedener Branchen sind zum Teil aus Vorkriegskonzernen hervorgegangen (Mitsubishi-, Mitsui-, Sumitomo-Gruppe), andere sind um eine Bank gruppiert (Fuji-, Dai-Ichi-Kangyo-, Sanwa-Gruppe), oder ein Großunternehmen ist eng mit seinen Zulieferern verbunden (Nippon-Steel-, Toyota-, Matsushita-Gruppe). Die Kooperation in den Keiretsus wird gelegentlich als Hemmnis für den Zugang amerikanischer und europäischer Unternehmen zum japanischen Markt angesehen. Deregulierungen im Handelsbereich und die Liberalisierung der Finanzmärkte führen zunehmend zu einer Auflösung der traditionellen japanischen Netzwerkökonomie.
Universal-Lexikon. 2012.